Kölner Saxophon Mafia – Nur nicht aus Liebe weinen

JHM 160
2007

Roger Hanschel - as, ss [F-Mezzo]
Joachim Ullrich - ts, cl
Wollie Kaiser - ts, ss, b-cl
Steffen Schorn - bs, ts, cl [Kontraalt], b-cl, fl [Bass-, Alt]
Elodie Brochier - voc

01. Nur nicht aus Liebe weinen (5'10) / 02. Was kann der Sigismund dafür (4'44) / 03. Bei Dir war es immer so schön (7'00) / 04. Ich schenk mein Herz (2'43) / 05. Im Salzkammergut (2'43) / 06. Ein schwarzer Stein, ein weißer Stein (7'17) / 07. Nur die Liebe macht uns jung (6'49) / 08. / Frauen sind keine Engel (3'16) / 09. Niemand liebt dich so wie ich (6'37) / 10. Immer nur Lächeln (5'49) / 11. Ich bin die Christel von der Post (4'00)

Die KÖLNER SAXOPHON MAFIA wildert mit ihrem neuesten Programm in artfremden Gefilden: „NUR NICHT AUS LIEBE WEINEN“ heißt das Werk, in dem Operetten und genreverwandte Musikstücke wie u.a. „Immer nur lächeln“, „Im Salzkammergut“, „Niemand liebt dich so wie ich“,  „Was kann der Sigismund  dafür“ oder „Die Christel von der Post“ durch die berühmt-berüchtigte KSM-Mühle gedreht, sprich re-komponiert und -interpretiert werden. Dabei entsteigen scheinbar antiquierte Gassenhauer dem hinreichend bekannten Mafia-Jungbrunnenbad und erblicken - neu eingekleidet - das Licht der Welt aus einer völlig neuen Perspektive. In diesem Zusammenhang präsentiert die SAXOPHON MAFIA die außergewöhnliche Multi-Künstlerin ÉLODIE BROCHIER, die diese Musik in unvergleichlich individueller Weise gesanglich interpretiert.

Was sagen eigentlich die Mafiosi selbst: “das Grauen hat einen Namen: die Deutsche Operette! Lange Zeit dachte man so, und wer Jazzmusiker war, für den gehörte es zum guten Ton, sich über die kontinentale Spielart des amerikanischen Broadway-Musicals zu mokieren, wenn man denn überhaupt davon Notiz nahm. Schaut man jedoch genauer hin (und die Mafia – dies ist bekannt - schaut immer genau hin!), so haben einige dieser Operetten absolut Jazz-Standard-Qualitäten. Was liegt also näher als....-.So oder so ähnlich ließe sich ein Info-Text beginnen, der sich nur unwesentlich von allen anderen unterscheidet und vages Feuilleton-Geschwafel mit Pseudo-Fachwissen verknüpft, intellektuell daherkommt und allen sagen will, wie’s geht. Uns aber - uns geht es nicht (nur) um die jazzigen Nummern! Uns geht es ums Grauen, um schmalzige Melodien, bei denen man sein Herz schenken will und um zickige Rhythmen, die man sich nur vollgedröhnt noch zu Gemüte führen kann, oder aber, man muss aus dem Salzkammergut kommen. Uns geht es um Operette pur, um sinnig-unsinnige Texte, um Frauen, die keine Engel sind (wieso auch sollten sie das sein?), und es muss was Wunderbares sein, all die grauenhaften Handlungsstränge, die das Wort Plot noch nicht kannten, die bürgerlichen Belle-Époque-Träumereien, die Vettern aus Dingsda, so zu bespielen, dass das Publikum schon richtig aufpassen muss, nur nicht aus Liebe zu weinen.

Ladies and Gentlemen - wir freuen uns, Ihnen zu unserem 25-jährigen Bühnenjubiläum als Gast Elodie Broschier präsentieren zu können!“