Rudi Neuwirth / Andreas Willers – Jazztage

JHM 276
2020

Rudi Neuwirth - voc
Andreas Willers - g

1. You Go to My head (4'18) / 2. They Say It's Wonderful (4'22) / 3. Easy Living (4'04) / 4. Nefertiti (4'00) / 5. Blueson (4'13) / 6. Giant Steps (3'39) / 7. It Could Happen to You (4'51) / 8. Lush Life (3'13) / 9. Bluesoff (2'45) / 10. Zeh Moll (1'48) / 11. Dolphin Dance (4'41) / 12. Witchi-Tai-To (2'08)

„I work with the best and Andreas continues the lineage“ sagte der unvergleichliche Paul Bley über den Berliner Gitarristen und SWR-Jazzpreisträger Andreas Willers. Ähnliches hatte wohl auch Rudi Neuwirth, seines Zeichens herausragender improvisierender Vokalist, im Sinn, als er die Verbindung zu Andreas Willers herstellte. Auf diese Weise haben zwei kongeniale Musiker zu „Jazztage“, einem außerordentlich originellen Duo-Projekt, zusammengefunden. Willers gilt als Ausnahmegitarrist - mit seinem enormen stilistischen Background und weiten klanglichen Möglichkeiten, die von sicheren Formgefühl und emotionaler Kraft getragen zeugen. Rudi Neuwirth ist auf der anderen Seite ein Vokalist, der sich stilistisch von vielen Vokalkollegen deutlich unterscheidet. Andreas Willers sagt über ihn: „Rudi singt einerseits Jazzstandards auf eine klare, sehr zurückhaltende, unprätentiöse Art, verbunden mit einer modernen, sehr eigenen Vokalartistik. Auf der anderen Seite vermittelt er mir eine große Freiheit, einen weiten Raum für improvisatorische Ausflüge in den Kreativbereich.“ Die beiden Musiker haben sich über ihre Zusammenarbeit mit John Tchicai kennengelernt, und es war für sie nach den ersten Duo-Proben für „Jazztage“ nach wenigen Minuten klar, daß diese Begegnung eine besondere sein würde.

(VÖ: 14.10.2020)

  • "Überhaupt gestatten sich Neuwirth und Willers viele Freiheiten, auch gegenseitig: Songtexte werden mal gesungen, mal auch rezitiert; in den Instrumentals begnügt sich Neuwirth nicht nur mit Scatgesang, sondern hat auch die eine oder andere Instrumentenimitation auf den Lippen. Während Willers, als E-Gitarrist ebenso jenseits traditioneller Vorstellungen kreativ, mit verzerrten Klängen die scheinbar ungetrübte Lebensfreude in [...] Easy Living unterläuft, stellt er sogar Kunstpfeiferqualitäten unter Beweis. Überall dazwischen: viel Mut zu Luft und Lücke. [...] Eine Visitenkarte, die neugierig macht." (Harry Schmidt, Jazzthetik 11/12-2020: 83f.)
  • "Tatsächlich jedoch würde das Duo [...] in der Lounge wohl eher für Protest sorgen. Durchgehender Rhythmus und klar erkennbare Songstrukturen sind eher die Ausnahme. Die Musik ist gegenwärtig, ein echter improvisierter Dialog. [...]. So [...] ist den beiden eine sehr abwechslungsreiche, originalle Vokalplatte gelungen." (Stephan Richter, Jazz Podium 12/20 | 1/21: 70)
  • "Willers’s vocals and Neuwirth’s notes can make you ask What?! initially but they will make their way to your hearts the more you listen and become acquainted with them. Along with classics [...], the musicians present their own original compositions, making these hard times pass more comfortably for all of us." (Emre Adam, Jazz Dergisi, 2 Dec 2020)
  • "Há que admitir que nem sempre é fácil encontrar jazz vocal que não resvale para as já cansadas abordagens dos crooners. Graças a este desencanto, é com autêntico interesse que se recebe tudo o que se afasta deste paradigma mainstream. E é neste campo criativo desprendido de banalidades e clichés que encontramos Jazztage [...]. Jazztage é mais uma interessante proposta da JazzHausMusik, e um disco que interessará especialmente àqueles em busca de uma lufada de ar fresco." (João Morado, Beats for Peeps, 7 Feb 2021)
  • "So hat man die Standards You Got [sic!] To My Head, They Say It‘s Wonderful oder It Could Happen To You wohl noch nie gehört. Das liegt nicht so sehr an der Stimme und Intonation von Rudi Neuwirth, die man nicht von vornherein als jazztypisch bezeichnen würde, die sich, nicht ohne Humor, dem Sprechgesang annähern und, wenn überhaupt an jemanden, am ehesten an den wunderbaren Mose Allison erinnern, wie an dem Duopartner Andreas Willers. Er betrachtet seine Gitarre nicht als Begleitinstrument, sondern spielt sie mit großer Freiheit und stilistischer Vielfalt als unabhängige 'Stimme'. So ergibt sich ein Dialog von Wechsel zwischen Einvernehmen und Widerspruch. [...] Jazztage kommt locker und luftig daher, ohne Druck und Anstrengung."
    (Thomas Rothschild, kultura-extra, 18 Okt 2020)

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1
You Go to My Head
2
They Say It's Wonderful
3
Easy Living