A.R.K. – Music by Endangered Species

JHM 281
2021

1. Farben des Himmels (4'22) / 2. Careful (3'27) / 3. And the Lady Shaves Her Legs (5'35) / 4. Dancin' in the Streets (5'43) / 5. Question Mark? (5'19) / 6. As If It Always Has Been a Part of Me (4'04) / 7. When Strength is in Your Eyes (5'12) / 8. The Sun (3'44) / 9. And You Leave in the Mid of Night (5'38) / 10. Das Inselschloss (3'06) / 11. The Sun Rises (4'51)

Andreas Kaling, Spezialist für originelle, saxophon-orientierte Projekte, präsentiert mit seinem Trio A.R.K. etwas ganz Neues: ein Baßsaxophon als Tiefengrundlage innerhalb eines Ensembles. Und da ein Baßsaxophon kein Bass ist, klingt „Music by Endangered Species“ auch an jeder Stelle seiner Improvisationsstrecken spürbar anders, origineller, zupackender. A.R.K. ist zu lesen als englische Übersetzung von „Arche“ (Arche der Spezial-Instrumente) bzw. als Initialen der Vornamen der drei Bandmitglieder. Sämtliche Stücke stammen aus der Feder von Andreas Kaling, dem Kopf der Band. Im Probenprozeß entwickelt das Trio seine Kompositionen weiter, läßt so im kreativen Circle-Input aller drei Musiker die Arrangements in immer wieder neu definierten Rollen erscheinen, und hinterfragt, verändert alte Strukturen immer wieder neu. So entstehen die typischen A.R.K.-Klänge: mal aus ganz einfachen Formen, mal hochkomplex und verschachtelt.

(VÖ: 14.05.2021)

  • "Das Bielefelder Trio beherrscht aus dem polyrhythmischen Effeff das Kopfrechnen mit 7/4, 9/8, 15/8, 17/16, 5/4, 7/8, das geht wie Zahnrädchen und hört sich doch wie, ja, wie Afro-Groove an, bei dem es in den Gliedern zuckt, selbst im obskuren Bielefeld. Bei K. rollen knackige und scheppernde Beats wie vom Fließband, R. lässt die Saiten funkeln und biegt sie mit Feeling und twangender Wonne, [...] A. tiriliert, kräht, ploppt, bläst Trübsal als Verlassener, röhrt als Schlossherr, er pumpt seine Riffs so unermüdlich und K. trommelt so druckvoll, dass die Sonne aufgehen MUSS."
    (Rigobert Dittmann, Bad Alchemy #110: 24)
  • "Bassklarinette und Basssaxofon vereinen sich für das aktuelle Album mit Schlagwerk und Gitarre. In der Instrumentierung ist A.R.K. fürwahr kein gängiges Trio. Na ja, angesichts von Bassklarinette und Basssaxofon bedarf es wohl keines Kontrabasses und auch das Klavier als Harmonie-Instrument vermisst man wohl angesichts der Gitarre nicht. [...] Dass eine grüne Gießkanne das Album-Cover ziert und in der Innenklappe die drei Musiker mit einer grünen Gießkanne ihre Instrumente bewässern, ist gewiss ein angemessenes Symbol dafür, das ein zartes Pflänzchen wie die Musik des Trios gehegt und gepflegt werden muss [...]. Stampfende Rhythmen vereinen sich mit nach höfischer Musik klingender Gitarrenmusik und Bassklarinettenklang, der beinahe in einer Endlosschleife zu erleben ist. Schnalzende Klänge sind zu hören, aber auch eine klagende Bassklarinette, die ab und an auch den Schrei eines Singschwans imitiert. Ansonsten ist schnurrender Bassklang allgegenwärtig."
    (Ferdinand Dupuis-Panther, jazz'halo, Mai 2021)
  • "Andreas Kaling prägt dieses Trio mit ungewöhnlichen Basssaxophon- und -klarinetten-Klangfarben, was besonders gut in knarzenden Staccato-Riffs zum Tragen kommt. In der Art, wie sich diese Sounds mit Gitarrenmotiven verzahnen [...], schöpft die Formation ihr Potenzial voll aus [...]. Das Schlagzeug agiert angenehm abgeklärt und dezent, ist dabei zuweilen aber sehr präsent. Bisweilen klappert, raschelt oder quietscht es auch gehörig, wenn Platz dafür ist." (Cord Radke, Drums & Percussion 4/2021: 93)
  • "Frischer Wind in tiefen Regionen: Andreas Kaling schlägt mit dieser Premiereneinspielung ein weiteres Kapitel seiner - ohnedies bereits ereignisreichen - Musikbiographie auf. Auch mit dem Trio A.R.K. erkundet der Basssaxophonist und Bassklarinettist Neuland, zumal die Mixtur mit akustischer Gitarre [...] und Schlagzeug [...] kaum Vorbilder kennt. [...] Nicht nur hier zeigt sich, dass die grüne Gießkanne auf dem Cover Symbolwert besitzt, denn die noch junge Pflanze A.R.K. wurde von den Beteiligten mit Hingabe hochgezogen, gehegt und gepflegt. Gefährdet scheint diese Spezies nicht."
    (Wolfgang Gratzer, Jazz Podium 6-7/2021: 62 f.)
  • "[T]he originals on the [...] CD evoke jubilant rhythmic fluidity. All composed by A.R.K.’s Andreas Kaling, Music By Endangered Species’ 11 tunes use his bass saxophone lowing to substitute for double bass rhythm as well as to solo when not playing soprano saxophone or bass clarinet. Other members of this all-German trio slant their responses in unexpected way. While maintain a driving backbeat, drummer Karl Godejohann projects slaps, swishes and shuffles with hands, brushes and sticks for non-standard inferences and downplayed beat flexing. Committed to the acoustic guitar, Reinhold Westerheide finds that repetition and pressure from clanging strokes and twangs provide both the suppleness and strength needed for pinpointed expression."
    (Ken Waxman, JazzWord, 8 Aug 2021)
  • "So spartanisch sich diese Besetzung auch lesen mag, so einfallsreich vielfältig, unwiderstehlich groovend und klanglich prickelnd ist die Musik. Der Kontrast der Instrumente, der rhythmische Drive, die komplexen, vielteiligen Themen, die tonal befreiten Improvisationen, die starken Basfundamente, das kontrapunktische Konzept - auf Music By Endangered Species vollzieht sich sich eine kreative Explosion. Die Formation A.R.K. ist ein ganz unwahrscheinlicher Glücksfall."
    (Hans-Jürgen Schaal, Fidelity No. 57, 05/2021: 129)
  • "[E]lf Klanggewebe, deren Sound wie der einer schräg und zeitgenössisch verjazzten Folkband daherkommt. [...] Lässt man die Musik auf sich wirken, so ist sie einerseits durchaus als alternative Unterhaltung rund um eine Feuerstelle in gemütlicher Runde oder aber auch als Soundtrack für einen eher experimentellen Film vorstellbar. Hier sind drei Könner am Werk, die mit Humor und Ernst jenseits irgendwelcher Stilvorgaben einfach nur gute Musik machen wollen."
    (Andreas Ebert, Jazzthetik 07/08-2021: 79)
  • Det er ikke hver dag man hører jazz fremført i kombinasjonen bass-saksofon, bassklarinett og sopransaksofon koblet sammen med akustisk klassisk gitar og trommer. [...] Det faktum at en grønn vannkanne pryder albumomslaget og de tre musikerne vanner instrumentene sine med en grønn vannkanne i innercoveret er et passende symbol på at en «plante» som man gjerne kan omtale musikken som, skal vannes, tas hånd om og bry seg om, som all god jazz. [...] Dette er blitt en original og fin plate, ikke kun på grunn av den originale instrumentsammensetningen, men fordi vi møter tre dyktige, kreative og spennende musikere som er i stand til å lage strålende musikk uten å måtte ty til alle mulige elektroniske «dippe-dutter» eller pålegg av noe slag."
    (Jan Granlie, salt-peanuts.eu, 12 Jul 2021)
  • "Das Trio A.R.K. begeistert mit der Lust an ungeraden Metren und polyrhythmischen Strukturen."
    (Hans Reul, BRF1: Jazztime, 16 Apr 2021)

* "Recommended New Release" (Laurence Donohue-Greene, New York City Jazz Record July 2021: 12) *

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1
Farben des Himmels
2
Careful
3
And The Lady Shaves Her Legs
4
Dancin' In The Streets
6
As If It Always Has Been A Part Of Me
9
And You Leave In The Mid Of Night
10
Das Inselschloss
11
The Sun Rises