flux – Roots & Rhyzomes

JHM 312
2024

Christina Fuchs - ss, cl, bcl
Florian Stadler - acc

1. Iris (4’17) / 2. Bamboo (4’59) / 3. Wild Aspargus (5’30) / 4. Horsetail (4’54) / 5. Rhubarb (3:30) / 6. Mountain Wood Fern (4’21) / 7. Stinging Nettle (1’51) / 8. Lily of the Valley (3‘54) / 9. Wasabi (4’59) / 10. Buttercup Anemone (5’33) / 11. Fragrant Hellebore (5’40) / 12. Ivy (4’55) / 13. Ginger (4’48) / 14. Lotus (7’21)

Die Musik von Christina Fuchs und Florian Stadler lebt von der Originalität eines sehr eigenen Duo-Bandsounds und profitiert dabei vom gut durchdachten, originellen Klang ihrer künstlerischen Verbindung. Über ineinander fließende Soundstrukturen, im filigranen Gewebe freier, manchmal wilder Improvisationen entsteht dabei eine atemberaubende Verschmelzung zu totaler Duo-Individualität.

  • "Roots and Rhyzomes [...], das sind Annäherungen an Fasern und Verflechtungen im Substrat [...]. Als flux, wie schon bei 'Calliope# (2018), doch diesmal nicht mit Auge und Ohr für Vögel, sondern mit floralem Dérive. Und neben schön anzuschauenden Funden auch einigem Essbaren. Oder geht es den beiden mehr um den Duft, den Geschmack? [...] Mit der wilden und duftenden Melodik der helldunkel singenden und quarrenden Reeds, dem bitzelnden Zirpen, dem Lallen, Quallen, Trillern und zuckenden Staccato der Hohner-Zungen."
    (Rigobert Dittmann, Bad Alchemy 123: 35)
  • "Das erste, was uns auffällt, ist der reine, schöne Klang der Instrumente. Die Selektivität, die tonale Ausgewogenheit, die Wiedergabe des Klangraums, die Platzierung der Instrumente - all das ist nahe an der Perfektion. Beeindruckend ist auch der Reichtum der Klangdetails und der melodischen Ideen. In den Kompositionen ohne unnötige Eile finden wir subtile Kammermusik und schöne Melodik, verwoben mit wunderbaren Improvisationen."
    (Jacek Brun, jazz-fun, Apr 2024)
  • "Es lässt sich vortrefflich eintauchen in diese dynamischen Begegnungen, in denen sich Fuchs‘ Klänge von Sopransaxofon, Klarinette und Bassklarinette, sogar die geblasene Luft, mit perkussiven Parts und breiten Klangteppichen von Stadlers Akkordeon mischen. Die einzelnen Tracks sind mit Pflanzennamen betitelt – so kommt es einem vor, als säße man auf einer wunderschönen Wiese und lerne nach und nach die dort lebende Flora mit ihren Eigenarten kennen: den sich schlingenden Efeu, den frischen Ingwer, die elegante Iris, die gelassene Lotusblüte, den schnell wachsenden Bambus. Ein tolles Herbarium, das die Vielfalt feiert."
    (Melodiva CD-Tipps #4, 16 Mai 2024)
  • "Das klingt zumeist sehr harmonisch, schöpft Kraft aus einem selbstsicheren, entspannten Ideenstrom [...]. Akkordeon und Saxophon verbinden sich in zeitweiligem Parallelflug, sind dann mehr vertraute Partner als auf der Balz [...]. Über die Dauer der 14 Improvisationen, die oft wie komponiert erscheinen, kippt das Flirren nie in Konflikt, Reibung. Das zu vermissen, ist Geschmackssache. Eine schöne, ästhetisch und emotional ansprechende Einspielung."
    (Werner Siebert, Jazz Podium 6-7 2024: 78)
  • "Fuchs und Stadler improvisieren frei und ohne Noten aus dem Moment heraus. Ihre jahrzehntelange Vertrautheit verleiht ihnen ein feinsinniges Gespür füreinander, unmittelbares Reagieren und fruchtbare musikalische Dialoge [...]. Faszinierend sind vor allem die polyphon angelegten, durch und durch kontrapunktischen Verflechtungen der beiden Solostimmen zu einem vielstimmigen Gesamtgewebe, da scheint – natürlich – auch eine gemeinsame Liebe zu Bach durch, um den man auch im Jazz bekanntlich nicht drum herum kommt [...]. Stilistisch wird dabei ein weiter Bogen zwischen lyrisch-kontemplativ, virtuos und neutönerisch gespannt, die Diktion ist dabei in jedem Moment individuell, um sich auch bloß nicht zu sehr in irgendeinem Genre festzubeißen - gut so."
    (Stefan Pieper, nrwjazz, 3 Jun 2024)
  • "Die Musik gebärdet sich kunstvoll und komplex, betört mit ihren lyrischen Tiefenwirkungen, leistet sich aufregend neutönerische Klangabenteuer [...]. Selten kommen sich Instrumente derart nah wie hier [...]. Zumindest neim Musikmachen im Sinne des Duos Flux funktioniert es, dass sich gleichberechtigt agierende Menschen in gegenseitigem Verständnis und Respekt begegnen. Ein solches Zusammenspiel ohne Konkurrenz und Machtstreben braucht unsere Welt dringender denn je."
    (Stefan Pieper, Jazzthetik 07/08 2024: 17)
1
Iris (excerpt)
3
Wild Asparagus (excerpt)
5
Rhubarb (excerpt)
7
Stinging Nettle (excerpt)
8
Lily of the Valley (excerpt)